Die Vermessung der Welt beginnt mit den Ohren
Matthias Kaul als Composer in Residence
Von Ludolf Baucke

Ein Sonntagnachmittag in Winsen an der Luhe, genauer gesagt im Alten Forsthaus Habichtshorst: im Anschluss an elf Uraufführungen der Kompositionsklasse für Kinder und Jugendliche liegt die Anflugschneise zum Hamburger Flughafen direkt über dem Grundstück. In regelmäßigen Abständen wird der Garten von Passagiermaschinen im Sinkflug überflogen. Deren Düsentriebwerke dringen unüberhörbar in die idyllische Natur ein. Naturliebhaber könnten derlei Spektakel als störend empfinden. Nicht so der Musiker Matthias Kaul, der zusammen mit der Flötistin Astrid Schmeling seit 1997 im Forsthaus lebt und es mittlerweile in eine einzigartige Musikwerkstatt verwandelt hat. Er genießt den Düsensound selbst dann mit offenen Ohren, wenn er mitten in der Nacht aufwacht. Mag sogar sein, dass dieser faszinierende Sound irgendwann zündet und eine künstlerische Aktion initiiert.

Matthias Kaul wurde 1949 geboren und fand früh zur Musik. Das Kind hörte das Rauschen einzelner Bäume im Hamburger Vorortbezirk. Später – es mag im Alter von fünf Jahren gewesen sein – sieht er als Wäscheleine einen langen Draht, dessen Ende tief in einen Baum verwachsen ist. Er schlägt mit einem Stock gegen die "Natursaite" und hört, wie der Baum als ganz außerordentlicher Resonanzraum die Schwingungen des Drahts färbt und in Klänge mit langem Nachhall verwandelt. Anstatt durch musikalische Früherziehung in den Bann standardisierter Klassik zu geraten, hörte der Jugendliche so Disparates wie die Musik von Elvis Presley oder die Schlager von Peter Kraus. Der Siebzehnjährige übt Schlagzeug, um sich fit für Rockmusik zu machen. Erst nach dem Abitur lernt er das Notenlesen und lässt sich gezielt im Spiel von Klavier und Schlagzeug unterweisen. Fehlgriffe beim Klavierüben animieren ihn, den versehentlich gefundenen Weg der Dissonanzen weiter zu verfolgen. Matthias Kaul lernt dabei nicht nur Mozarts Sphären, sondern aus eigenem Probieren erschlossene Spielräume kennen. Das an der Hamburger Musikhochschule begonnene Schlagzeugstudium wird mit dem Solistenexamen und dem Prädikat "mit Auszeichnung" abgeschlossen. Zwischenzeitlich hat sich der junge Musiker von Tanz-, Rock- und Jazzmusik ernährt. Er gab Instrumentalunterricht und absolvierte Dienste im Orchestergraben eines Stadttheaters. Als eine Planstelle winkte, verwarf Matthias Kaul diese seine Interessen zu sehr einengende Bindung und entschied sich für die freie künstlerische Tätigkeit.

Die Wahl des Schlagzeugs ist typisch für einen Musiker, der immerfort nach "unerhörten" Klängen sucht und weiter suchen wird. Es ist unmöglich, alle Schlaginstrumente aufzuzählen, weil Matthias Kaul ständig neue percussive Regionen entdeckt und sie in aller Welt, darunter ganz besonders in Afrika gefunden hat. Wenn percussive Klangerzeuger weiter so wie bisher gesammelt werden, dürfte selbst das bis zum Dachboden gefüllte Winserer Forsthaus an die Grenzen seiner Speicherkapazität stoßen. Für einen so universellen Musiker wie Matthias Kaul weitet sich das Klangspektrum nochmals, wenn jenseits aller Lehrbuchweisheiten neue Spieltechniken erprobt werden. Percussive Klänge sind für Matthias Kaul eine unendliche Ressource. Gelegentlich lernt er sie beim Studium neuer Partituren kennen. Von Kauls instrumentaler Fantasie werden auch Komponisten angeregt. Hans Joachim Hespos etwa komponierte für Kaul 1996 "casseroles". Die von Hespos geforderten Bass- und Tenor-Tinpannys sind nichts anderes als die vornehmlich aus der Karibik bekannten Stahltrommeln (Steeldrums).

Der Weg des mit allen Finessen seines Instrumentariums vertrauten Schlagzeugers zum Komponisten gründet sich auf viele Anreger. In aufgeführten Werken von Hans Werner Henze, Vinko Globokar, André Jolivet, Mathias Spahlinger und Mauricio Kagel lernte Kaul die verschiedensten ästhetischen Ansätze, künstlerischen Sichtweisen und Kompositionspraktiken kennen. Diese Arbeiten werden die Basis eines autodidaktischen Kompositionsstudiums. Andere Kreativräume öffnen sich durch Kontakte mit Carla Bley, Frederic Rzewski und John Zorn. Die schon erwähnten Reisen nach Afrika – wohl kaum ein mitteleuropäischer Musiker hat diesen Kontinent so oft bereist wie Matthias Kaul – erschließen weitere Räume. Kaul erlebt und studiert an Ort und Stelle nicht nur die Musiksprache, sondern erst recht die sprechende Musik der Xhosa, Samburu und Massai. Die besonders im Sudan gebräuchliche "Talking Drum" – mit ihr wurden in vorindustrieller Zeit Nachrichten regelrecht getrommelt – kam Kauls kommunikativem Bestreben sehr entgegen.

Matthias Kaul musiziert und komponiert nicht im stillen Kämmerlein für sich, sondern appelliert stets an zuhörende Partner. Es ist aber nicht Kauls Art, diese Appelle mit Stentorstimme – neuerdings würde man vielleicht Vuvuzela-Phonstärke sagen – herauszuposaunen. Er liebt eher den vom Zuhörer ungleich aufmerksamer wahrzunehmenden Flüsterton. Ein gutes Beispiel dafür findet sich in dem 2006 im Auftrage des Deutschen Zitherverbandes entstandenem Werk "Stubenmusik, in die Ferne geträumt". Der Titel stützt sich auf einen Begriff aus der Zitherbranche. Zithern finden sich überall auf der Welt in den unterschiedlichsten Kulturen. Matthias Kaul weitet deren Klangspektrum, indem Becher oben rechts auf den Freisaiten abgestellt werden, ein in afrikanischer Musik bekannter Resonanzkürbis hinter dem Griffbrett aufsitzt, ein Wiegemesser zwischen den Saiten schaukelt oder ein Luftballon im Schallloch steckt. Mitten im Stück wird ein afrikanischer Text geflüstert. Sein Ende: "Wir sind gemacht, mit anderen zu sein, oder wir werden hungrig bleiben im Überfluss."

Als die Hamburgische Staatsoper für ihre "Opera Piccola" bei Matthias Kaul ein musiktheatralisches Werk bestellte, war die Überraschung groß. Genau genommen ist Matthias Kaul in der Personalunion von Schlagzeuger und Komponist ein Musterbeispiel für instrumentales Theater. Wenn diesem geflüsterte, gesprochene, gesungene Texte hinzugefügt werden, schrumpft der Abstand zum Operngenre. Den Stoff und den Titel der für rund 50 Hamburger Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis achtzehn Jahren geschriebenen Oper, die am 6. Februar 2005 urgeführt wurde, fand Kaul bei Charles Dickens "Oliver Twist". Die gedanklichen Brücken vom Klassiker der Kinderbuchliteratur zum Straßenkind des 21. Jahrhunderts sind erwünscht, und viele Klänge fand der Komponist auf der Straße oder direkt auf einem Schrottplatz. Das Instrumentarium erfordert ein kleines, mit Harfe, Gitarre und E-Gitarre angereichertes Streicherensemble, dazu Metallfässer, Bratpfannen, Heizungsreste, Ofenbleche, Dosen, auch Gasflasche und alte Gießkanne. Gelegentlich schwingen die Streicher ihre Bögen auf Pappkartons. Die Skala der Vokalklänge ist ebenso vielfältig. Matthias Kaul verbindet mit der Gattung Oper "sämtliche Laute, die aus dem Mund kommen. Die Palette reicht vom glockenreinen Knabensopran (in der Partie der Titelfigur) über verschiedene gesangliche Niveaus, Gerufe, Gelächter, Gejammer und Gegrunze bis hin zu Flüsterchören".

Kauls künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hatte schon vor "Oliver Twist" begonnen. 1999 startete er zusammen mit Astrid Schmeling eine Kompositionsklasse für Kinder und Jugendliche im heimischen Winsen. Die 2004 mit dem "Zukunftspreis Jugendkultur" ausgezeichnete Initiative nimmt das kreative Potential der Heranwachsenden ernst. Sie sperrt sich weder gegen eine "Buchstabensuppe mit Schreibmaschine" noch gegen – wie in diesem Jahr uraufgeführt – ein "Ameisenpicknick ohne Ameisen" für Flöte, Violine, Harfe, Schlagzeug und allerlei Küchengeräte oder schier atemberaubende "Luftlöcher" für Klavier und Becken.
In diesem Jahr weht Kauls kreativer Geist bis nach Hitzacker. Als "Composer in Residence" wird der universelle Musiker schon im Eröffnungskonzert demonstrieren, wie er die Welt mit den Ohren ausmisst. In der Uraufführungskomposition "Glowing Sea" wird das Meeresleuchten durch abgründige, bisher unerklärliche Klänge aus antarktischen Tiefen gefärbt. Im begehbaren und täglich um eine kleine Strecke erweiterten Klanglabor werden Wegwerfartikel wie ein ausgemusterter Eisschrank oder Rohre einer alten Melkanlage als Musikquellen installiert. Mit von der Partie sollen auch die Festival Fellows sein, die täglich zwei Stunden in das Zauberreich der Musikerfindung geschickt werden. Kauls Spielanweisung an sein Publikum, gleich ob alt oder jung, ist ebenso einfach wie effektiv: "Höre die Mitwelt für einige Minuten als Konzert und überlege, wie du dich selbst in die klangliche Umwelt einbringen kannst."

Als Schlagzeuger und Komponist ist Matthias Kaul mehrfach auf Compact Discs porträtiert worden. 1999 veröffentlichte das Schweizer Label "hat(now)ART" das fünfteilige Album "Solopercussion". Während "Kutunga" zwei Suaheli-Gedichte in die Klangwelt zweier Rahmentrommeln integriert, "Mazza" den Tisch für Schlagzeug und Stimme deckt und "Roma" wiederum als Mischung von Sprache und Schlagzeug auf das Schicksal einer ethnischen Randgruppe aufmerksam macht, huldigt Hendrix" mit dem Gewitter zweier elektroakutisch verstärkten Kesselpauken dem legendären Gitarristen. In "Timpani Ride" präsentiert sich der Komponist hinter einem Fahrrad und Kesselpauken mit sphärischen Klängen auf der Bühne des instrumentalen Theaters. Als ihm vor neun Jahren der Niedersächsische Kunstpreis verliehen wurde, begeisterte "Timpani Rides" sogar Thomas Oppermann, seinerzeit Niedersächischer Minister für Wissenschaft und Kultur. Eine andere Compact Disc fällt auf durch exklusive Gestaltung auf. "Fever" erschien 2002 in limitierter Auflage und in einer zuknöpfbaren Leinentasche. Dieses im Untertitel als "Five Songs for a Percussionist" veröffentlichte Album ist aufschlußreich als fünfteilige Hommage. Kaul widmete seine percussiven Lieder den Musikern Malcom Goldstein und Elvis Presley, den Dichterinnen Ingeborg Bachmann und Yoko Tawada sowie Amadeu Antonio Kiowa, dem am 6. Dezember 1990 in Eberswalde aus rassistischen Motiven ermordeten angolanischen Arbeiter.

Nach seiner persönlichen Empfehlung gefragt, nennt Kaul spontan sein 2006 veröffentlichtes Album "Cover Versions". Statt in einer Leinentasche präsentiert sich die Compact Disc nun in einer wieder vom Winsener Malerfreund Wolfgang Kahle attraktiv gestalteten Hülle aus guten alten Schallplattenzeiten. Das könnte nostalgisch anmuten, und auch das einleitende, aus Plattenspielerzeiten vom abgesenkten Tonarm bekannte Knistern der Abtastnadel weckt ähnliche Assoziationen. In "Cover Versions" knistert es allerdings nicht nur real aus den Lautsprechern, sondern erst recht im übertragenen Sinn – etwa dann, wenn sich im imaginierten Himmel Jimi Hendrix und Claudio Monteverdi begegnen. In "Through the Skies" mischen sich etwas verdeckte, doch gut zu identifizierende Fragmente aus Monteverdis berühmter Marienvesper mit Anklängen von Rhythm'n & Blues und Rock'n Roll. Matthias Kauls kreatives Potential schöpft aus mannigfaltiger Erinnerung, verarbeitet sie und wandelt sie in Zeugnisse gelebter Gegenwart um. Derlei Tun könnte engagiert genannt werden, doch wird Matthias Kaul besser mit dem Attribut leidenschaftlich charakterisiert.

CD-Empfehlungen:
Matthias Kaul: Solopercussion. Hat(now)ART 130 (Vertrieb: Harmonia mundi);
Matthias Kaul: Fever – Five Songs from a Percussionist. Berslton 102 01 20;
Matthias Kaul: Cover Versions. Berslton 106 08. (Die Berslton-CDs sind erhältlich via www.nurchnichtnur.com.)

 

 

 

Matthias Kaul: Fever (2002)
Matthias Kaul (Schlagzeug), Wolfgang Kahle (Artworks)
Berslton 102 01 20

Malcom Goldstein / Matthias Kaul: The Smell of Light (2004)
Malcolm Goldstein (Violine), Matthias Kaul (Schlagzeug), Wolfgang Kahle (Artworks)
Berslton 104 01 08

Matthias Kaul: Cover Versions (2006)
Matthias Kaul (Schlagzeug), Wolfgang Kahle (Artworks)
Berslton 106 08 14

Für Ohr und Aug’

Es sind höchst originelle Kunstwerke, in gleichem Maße das Ohr wie das Auge ansprechend, die der Schlagzeuger und Komponist Michael Kaul und der Künstler Wolfgang Kahle während der vergangenen Jahre beim Label Berslton in der Nurnichtnur Kunst- und Musikproduktion (http://www.nurnichtnur.com) veröffentlicht haben. Denn gleich der erste Blick macht deutlich, dass es hier nicht nur um die Musik selbst geht, sondern dass diese im anspruchsvollen Verpackungsdesign ihr gleichwertiges Gegenüber erhält.
In Fever – Five Songs from a Percussionist (2002) entwirft Kaul auf der Grundlage eines umfangreichen Repertoires an Klangerzeugern eine Abfolge unterschiedlicher Klangszenerien. Stücke wie die auf Klängen von Glasharmonika und Stimme basierende Komposition Bachmann, der launige Eröffnungstitel Listen, this is for you mit seiner Verwendung von Stimmkomponenten und vorsichtig tastenden Drehleier-Klängen oder das eher von rhythmischen Impulsen geprägte Amadeo Antonio Kiowa vertreten hier stark kontrastierende musikalische Positionen, die sich jedoch in ihrer Gesamtheit in einen logisch konzipierten Zyklus fügen, dessen Einzelteile jeweils einer bestimmten Person oder deren Arbeit gewidmet sind. Speziell für diese Gelegenheit entstand Kahles monumentales Gemälde Silence, 02.2002, das anschließend in einzelne Teile zerlegt und zu den CD-Verpackungen verarbeitet wurde. Die farblich stark divergierenden Leinwandsäckchen, die nun als Hülle für die Tonträger dienen, sind mit Koordinaten versehen, anhand derer sich mittels beiliegender Farbabbildung der entsprechende Ausschnitt des ursprünglichen Gemäldes identifizieren lässt.
Nicht weniger originell ist die Platte The Smell of Light (2004), auf der Kaul seine erfindungsreichen Klangerkundungen mit dem Geiger und Komponist Malcolm Goldstein teilt. In sechs Titeln verbinden die beiden Musiker allein oder im Duo Instrumental-, Stimm- und Geräuschmomente zu sehr individuellen, doch immer subtil strukturierten Klanggebilden, deren wichtigstes Kennzeichen das Moment ständiger Transformation ist. Ob es sich etwa um das nervöse Flechtwerk aus Violin- und Vokalkontrapunkten in Goldsteins it were another (1998), um die atmosphärischen Momentaufnahmen von Kauls Revolver für Drehleier und Stimme (1997) oder um die unterschiedlich dichten Verschmelzungsgrade gestrichener Schlagwerk- und Saitenklänge in Kauls Last! Movement (1997) handelt: Den Musikern gelingt es immer, die Eigenschaften der in den Mittelpunkt gerückten Klänge in vielfacher Schattierung abzutasten. Als Pendant zu diesen paradoxerweise zugleich monochrom wie farbig anmutenden Stücken hat Kahle die Verpackungen erneut aus einem eigenen Kunstwerk gestaltet und sie als Papiertüten aus den Fragmenten einer Tusche-Arbeit auf japanischem Kinwashi-Papern gefertigt.
Mit seinem jüngsten Soloprojekt Cover Versions (2006) bezieht sich Kaul auf die Praxis der Neuinterpretation von Songs aus der Rock- und Popmusik und lässt in sieben Kompositionen Bezüge zur entsprechenden Musik der Sechziger-, Siebziger- und frühen Achtzigerjahre anklingen. Scheinbar marginale Elementen wie Hall oder Nebengeräusche, die jedoch ganz wesentlich zum Sound der Rock- und Popmusik beitragen, werden als Klangideen isoliert und in einem Prozess der Relektüre zum Ausgangspunkt von Klangerkundungen gemacht, die sich wiederum eines umfangreichen Arsenals an instrumentalen und elektronischen Klangerzeugern bedienen. Wie ein roter Faden klingt da etwa immer wieder das Knistern einer häufig gehörten Vinylplatte, Feedbacks und Verzerrungen machen sich selbstständig, schaukeln sich zu Klangschichtungen auf, übermäßige Verhallungen gewinnen ein Eigenleben, werden zu metallischen Schwebungen, kaum mehr identifizierbare Fetzen von Blues geistern durch die Klanggewebe. Jedes Stück erweist sich als abwechslungsreiche Klangreise, deren Bezugspunkte – etwa die Beatles, Donovan, David Bowie oder Jimi Hendrix – in Titeln wie America no Miracle oder Rigby, Father Mackenzie, a Face in the Jar and some lonely People blitzartig auftauchen und in Klanggebilde eingebettet werden, die sich die Soundästhetik der Rock- und Popmusik gleichsam einverleiben und auf eine neue Ebene transferieren. Kahle hat diesen Gedanken auf die Verpackung übertragen und sie im Format einer Doppel-LP-Hülle gestaltet, auf deren aufklappbarer Innenseite die CD steckt. So wie Kaul den Sound unter die Lupe nimmt, spiegelt Kahles Design die Ästhetik der Schallplattencover mit all ihrer produktiven Einfälle und Geschmacklosigkeiten und schafft hierbei durch einzelne Worte Korrespondenzen zwischen den auf der Innenseite platzierten Bildern und Kauls Titeln.
Alle drei Veröffentlichungen erweisen sich nicht nur in musikalischer wie visueller Hinsicht als höchst sinnliche Kunstwerke; sie setzen auch ein Zeichen für Qualität und durchdachte Konzeptionen in unserer schnelllebigen Zeit, in der das Bewusstsein für die künstlerischen Zusammenhänge  zwischen Verpackung und Inhalt nicht nur bei den etablierten Plattenlabeln immer weiter zu schwinden droht. Insofern muss man der federführenden Produktionsfirma wirklich ein großes Kompliment machen.

(abgedruckt in: Dissonanz 98, September 2007, S. 51-52)

 




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