Al Grigio für Vokalsextett und Zuspielungen (2012) - MATTHIAS KAUL composer / performer

MATTHIAS KAUL
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Al  Grigio  für Vokalsextett und Zuspielungen  (2012)


Am Tag,  nachdem Gesualdo seine Frau ermordet hatte, holzte er einen Wald ab. Wird  behauptet… wird bestritten. Egal, wahr oder nicht, mich bewegte diese  Vorstellung: wahnhaftes Geholze eines Menschen, der (im Wortsinne) außer sich  ist. In meinem Stück tauchen Holzklänge auf. Roh, splitternd.
Entsetzen  kann Wahrnehmungsstörungen auslösen. Daher gibt es in Al Grigio Verwackeltes,  dennoch, ab und zu taucht ein vertrauter, verirrter Akkord auf, der aber nur  die Fallhöhe zeigt.
Stimmgabeln  ordnen im Normalfall den Gesang, stimmen auf Gemeinsames ein. Was ist, wenn sie  nicht den vertrauten Ton angeben? Der Text des Madrigals Nr.7 aus Buch 5  drückt  den Wunsch nach Veränderung aus. Mörser sind in vielen Kulturen  ein rituelles Gerät, ein Symbol für  Veränderung. Daher spielen Mörser in  meinem Stück eine große Rolle.
Entsetzen  kann die Zeitwahrnehmung verzerren. In einem schier endlosen, langsamen  Prozess, wie unter einem Vergrößerungsglas erlebt, versinkt alles im Grau.
                                                                                  (Matthias Kaul 2013)
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